Asterrisk mit analoger PSTN (über ATA)

Vor einiger Zeit habe ich meinen Internetzugang von HSDPA auf ADSL umgestellt. Grund dafür war, über HSDPA hatte ich zwar tolle Download-Geschwindigkeiten aber die Stabilität war ziemlich mies. Nachdem ich erfahren habe, dass in unserem Ort nächstes Jahr Glasfaser kommt, habe ich mir einen Internetzugang von der Österreichischen Telekom zugelegt. Dabei hat es sich angeboten auch meine SIP-Nummer durch einen Festnetzanschluss zu ersetzen. Damit ich den Festnetzanschluss aber mit meiner Asterisk Telefonanlage auf meinem Raspberry PI nutzen kann, war es natürlich notwendig, die analoge PSTN auf VOIP umzusetzen.

Solche Umsetzer (ATA) gibt es einige, die allerdings auch preislich nicht schlecht sind. Nach einiger Suche bin ich dann auf den HT-503 von Grandstream gestoßen. Der HT-503 hat einen Anschluss für die analoge PSTN, einen Anschluss für ein analoges Telefon, einen WAN- und einen LAN-Anschluss. Das Gerät könnte auch als Router verwendet werden, habe ich aber nicht getan. Ich würde auch jedem davon abraten – zumindest in Österreich – da für die korrekte Funktion in Österreich eine ältere Firmware verwendet werden muss. Ein Router sollte eigentlich immer up-to-date sein.

Anschließen des HT-503

Anders als man erwarten würde, wird der HT-503 nicht über den LAN-Port mit dem internen Netzwerk verbunden sondern mit dem WAN-Port. Die PSTN-Leitung kommt auf den Line-Port, das analoge Telefon auf Phone. Das analoge Telefon sollte jetzt schon mal funktionieren – sollte …

Bei mir hat es leider nicht funktioniert. Ich habe vermutet, dass es etwas mit den Einstellungen für Österreich zu tun hat. Ich habe Tage damit verbracht im Internet nach Anleitungen bzw. Beschreibungen zu suchen. „Leider“ hat es bei allen funktioniert, nur bei mir nicht. Allerdings bin ich scheinbar der einzige in Österreich, der den HT-503 im Einsatz hat …

Ich habe mich dann irgendwann entschieden, einen Service Request bei Grandstream aufzumachen und muss sagen: ich war positiv überrascht. Ich dachte nicht, dass eine Privatperson mit einem relativ günstigen Gerät einen derart guten und professionellen Support bekommt.

Vom Support habe ich dann die Empfehlung bekommen, diese Firmware zu verwenden: 1.0.10.9

Lt. Techniker von Grandstream sollte es kein Problem sein, eine neuere Firmware aufzuspielen – zumindest wenn die Version größer als 1.15 ist – aber ich habe mich bisher noch nicht getraut und habe bis jetzt auch keine Notwendigkeit gesehen.

Konfiguration Asterisk

Als erstes brauchen wir in Asterisk eine Nebenstelle und einen Benutzer.

Danach müssen wir eine „Hauptleitung“ erstellen. Diese Hauptleitung stellt die Verbindung zum HT-503 dar, damit ausgehende Anrufe auch darüber geroutet werden können.
Host: IP-Adresse der HT-503
Username und Secret: Benutzername und Kennwort für die Verbindung

Amtsleitung in Asterisk

Damit eingehende Anrufe auch korrekt an die Telefone weitergeleitet werden, baruchen wir eine Inbound Route. Hier ist eigentlich nur das Ziel einzustellen.

Inbound Route

Als letzten Schritt in der Asterisk-Konfiguration kommt noch die Outbound Route, damit ausgehende Anrufe direkt an das HT-503 weitergeleitet werden. Ich habe bei mir alle Nebenstellen auf zwei Ziffern konfiguriert und die Dail Patterns für die Outbound Route so konfiguriert, dass alle Telefonate, die mehr als zwei Zeichen haben, über diese Route geleitet werden.

Einstellung für Regeln, wann diese Route zu verwenden ist (bei mehr als zwei Ziffern)

Konfiguration HT-503

In den Basic Settings des HT-503 wird die IP-Adresse und die Verbindung zum SIP-Server eingestellt.

Dann gehts weiter zu den Einstellungen des FXS-Ports. Auch hier kommt wieder die Adresse der SIP-Servers rein. Benutzernamen und Kennwort brauchen wir hier nicht. Die meisten Einstellungen können so belassen werden, wie sie sind.

Damit aber die Rufnummer auf den VOIP-Telefonen angezeigt wird, sind die folgenden Einstellungen noch zu beachten.

Jetzt noch die Einstellungen des FXO-Ports. Hier müssen Benutzername und Kennwort des vorher angelegten Asterisk-Benutzers hinterlegt werden.

Die Einstellung „Number of Rings“ ist hier wichtig. Diese gibt an, nach wie vielen Klingel-Zeichen der Anruf an Asterisk weitergeleitet wird. Wird der Anruf zu schnell weitergeleitet, kann es sein, dass an den VOIP-Telefonen die Anrufer-Nummer nicht oder nicht korrekt angezeigt wird.

Jetzt sollte eigentlich alles funktionieren.

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